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Seit gut einem Jahr ist der neue Corsa mit dem Kürzel E im Handel. Und im Kampf um die Gunst der Kundschaft schlägt sich der Rüsselsheimer wie seine Vorgänger erstaunlich gut. Warum das so ist, will der n-tv.de Praxistest herausfinden.
Der Corsa ordnet sich bei Opel von der Idee zwischen dem Stadtzwerg Karl und dem stylischen Adam ein. Während der Karl das praktikable Stadtauto ist, gibt sich der Adam als sportlicher City-Flitzer. Der Corsa kann eigentlich beides. Oder doch nicht? Für den Praxistest wurde der Dreizylinder in der Ausstattungslinie "drive" zu einem Grundpreis von 16.810 Euro bestellt. Das potentere der 1,0-Liter-Aggregate leistet 115 PS und bedient von der Idee genau das, was der Corsa verkörpern soll: ein Auto, das mit seinen 4,0 Metern Länge in der Stadt flink vorankommt, mit dem man aber auch gut und gerne mal einen Ausflug an die Ostsee oder zum Starnberger See machen kann. Und tatsächlich, nach anfänglich kernigem Knurren gibt sich der Dreizylinder erstaunlich kultiviert. Sein tonaler Aufruhr beschränkt sich auf die wenigen Momente, wenn er hart am Gas geführt wird und die Fuhre in 10,3 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt.
Was das Triebwerk gar nicht mag, ist eine schaltfaule Fahrweise. Denn bereits ab knapp 2000 Umdrehungen der Kurbelwelle verlangt es nach einem niedrigeren Gang, um das maximale Drehmoment von 170 Newtonmetern bereithalten zu können. Nun ist das Schalten im Corsa keine Strafarbeit. Die Wege, die man über das manuelle Sechsganggetriebe zurücklegen muss, sind kurz und rasten sauber ein. Das gilt für den Lauf nach oben ebenso wie für den nach unten. Wobei die Kraft ausreicht, um den knapp 1200 Kilogramm schweren Corsa mit etwas Anlauf auf Tempo 180 zu bringen. Im Datenblatt sind 195 km/h angezeigt. Die zu erreichen, waren die freien Strecken auf den Autobahnen aber nicht lang genug.
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Fazit: Opel hat viel in seinen kleinen Liebling investiert. Dabei sind Dinge, die es so noch bei keinem anderen Hersteller in dieser Klasse gibt, zu bekommen. Ob das in diesem Segment gewünscht ist, wird sich zeigen. Auch, ob es unbedingt der potente Dreizylinder mit 115 PS sein muss. Der Wagen hat in vielen Belangen seine Vorzüge, aber auch seinen Preis. Nimmt man den nicht ganz neuen 1,4 Liter Turbo mit 100 PS zum Vergleich, so ist der je nach Ausstattungslinie immerhin fast 2600 Euro preiswerter. Beide Modelle in einer Probefahrt zu messen, scheint also durchaus angeraten. Auch der Vergleich mit der Wolfsburger Konkurrenz muss nicht gescheut werden. Wer sich dort in der 100 PS-Klasse umsieht, muss rund 2500 Euro mehr auf den Tisch legen. Im preissensiblen Kleinwagen-Segment durchaus eine Stange Geld.
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