Ich möchte hier gerne ein Thema aufgreifen dass bereits aus dem Corsa D Forum bekannt ist: Die Kurbelwellengehäuseentlüftung.
Hier mal eine Übersicht um was es dabei eigentlich genau geht (betrifft sowohl die Saug als auch Turbomotoren, Diesel und Benziner:
Bei der Verbrennung im Zylinder gelangen sogenannte Blowby Gase an den Kolbenringen vorbei in das Kurbelwellengehäuse. Damit der Motor den Überdruck abbauen kann ist ein Schlauch angeschlossen welcher die Gase (bestehend aus u.a. Öl und Benzindämpfen) in den Ansaugtrakt vor dem Turbolader oder in den Ansaugkrümmer leitet (1.6l). Durch diesen Anschluss entsteht ein leichter Unterdruck im Gehäuse, die Dämpfe werden sozusagen "abgesaugt". Der Corsa hat keinen effizienten Ölnebelabscheider.
Nun kann sich jeder vorstellen was passieren kann wenn die ölhaltigen Dämpfe vor dem Turbo(oder Ansaugbrücke) wieder zugeführt werden und vom Motor verbrannt werden (zum Teil Zitiert):
- Durch die Auslegung auf den maximalen Wirkungsgrad im Volllastpunkt können schon kleinste Beläge auf dem Verdichterrad und -gehäuse des Turboladers zu deutlichen Einbußen führen.Der Motor erreicht dadurch nicht mehr die Volllast und der Gesamtwirkungsgrad des BHKW wird erheblich verringert
- Öl im Ladeluftkühler (Herabsetzung der Kühlleistung -> Motorleistung/Wirkungsgrad)Link
- Das Öl gelangt auf den Mapsensor und zerstört diesen Langfristig (habe bereits meinen 3. drin...)
- Verschmutzte Drosselklappe
[Blockierte Grafik: http://www.coolchip.de/_polo/drosselklappe/pic/schmutz.jpg] - Erhebliche Herabsetzung der Klopffestigkeit durch Öl im Benz
- Schon bei etwa 1% Öl in der Ansaugluft wird die Klopffestigkeit von z.B. 98 ROZ auf ca. 95 ROZ abgesenkt. Im Schiebebetrieb kann dieser Anteil auf bis zu 5% ölbenetzte Luft ansteigen! Damit wird die Oktanzahl auf ca. 90 ROZ herabgesetzt. Das kann langfristig zu Schäden am Motor führen.
- Verbranntes Öl verkokt den Motor und den Katalysator, die Abgaswerte verschlechtern sich dadurch!
[Blockierte Grafik: https://picload.org/image/pcriowd/bild-a.jpg] - Der Öl-Wasserschlamm ist zäh und verstopft die Entlüftungsschläuche oder frieren im Winter ein, sodass diese platzen.
Siehe Hier
[Blockierte Grafik: https://picload.org/thumbnail/pcriocl/p7010276.jpg]Was also tun?
Zunächst einmal sei gesagt dass es gesetzlich verboten ist die Dämpfe ins freie zu leiten (Umweltschutz). Bei Schiffen gilt diese Regel nicht. Ein Kreuzfahrtschiff z. B. stößt etwa 700 Liter Öl pro Jahr über die Kurbelgehäuseentlüftung der Motoren für Antrieb und Stromerzeugung aus.Es gibt sogenannte Oil Catch Cans, in denen sich das Öl abscheiden kann und gesammelt wird. Danach können die Gase entweder wieder dem Motor wie vorher zugeführt werden oder über einen Luftfilter abgegeben werden (illegal). Preislich fangen die Cans bei 20 - 30 € an.
Dieselmotoren geben mehr Öldämpfe ab als Benzinmotoren.
[Blockierte Grafik: https://torquepost.files.wordpress.com/2013/05/catch-can-final.jpg]
[Blockierte Grafik: http://i86.photobucket.com/albums/k104/Hott_For_You/2011-03-12145303.jpg]Weitere Infoseiten:
Nach 800 km mit dem OCC hatte ich den Behälter ausgebaut und folgendes vorgefunden:
[Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rgggggdo/img_20160330_150509.jpg][Blockierte Grafik: https://picload.org/image/rgggggdc/img_20160330_150610.jpg]
Und an dieser Stelle will ich es nochmal sagen, diese Plörre läuft sonst durch den Turbo, LLK, Drosselklappe in den Brennraum. So entsorge ich es mit dem Altöl fachgerecht.
Nach 800 km ist das eine Hausnummer. Ich muss dazu sagen dass ich das Öl im März 2015 gewechselt habe (Liqui Moly TOPTEC 4600) dann im Februar den OCC verbaut habe, 800 km gefahren bin, Ölwechsel diesen Monat erledigt habe und in diesem Zuge den OCC geleert habe. Der Hauptbestandteil dieser Suppe ist natürlich Wasser.