Wie einige andere hier im Forum habe ich begonnen, die Lautsprecher im Corsa durch hochwertigere zu ersetzen. Die bereits ab Werk eingebauten Lautsprecher sind für einen Kleinwagen durchaus sehr ordentlich. Aber ein klein wenig "Mehr" in allen Belangen der sauberen Musikwiedergabe wäre angenehm. Ein wenig mehr Bass, ein wenig mehr Kick und eine klarere Stimmenwiedergabe, besonders bei GoogleMaps Durchsagen, hätte schon seinen Reiz. Ausserdem wollte ich wissen ob ich das überhaupt hinbekomme. Daher werde ich den Fortschritt des Umbaus hier einstellen, um dem einen oder anderen damit auch Mut zu machen, dass es auch für Unerfahrene möglich ist solch einen Tausch durchführen zu können. Gespannt bin ich besonders auf den klanglichen Unterschied, zumal ich nicht nur die Lautsprecher tausche, sondern auch mit Alubutyl und Vlies für eine Dämmung sorgen möchte.
Im ersten Schritt habe ich mich den Frontlautsprechern gewidmet. Ersetzt werden die Serienlautsprecher gegen ein 3 Ohm Set von ETON, ein POW172.2 Compression. Das dürfte hinlänglich bekannt sein. Zu den Lautsprechern habe ich, ausgehend von den Beiträgen hier, noch Dämmvlies und Alubutyl von Reckhorn geordert. Dass ich Adapterringe benötige habe ich anfangs stirnrunzelnd zur Kenntnis genommen und mir welche aus MDF geordert. Plastik geht auch, aber mein Herz schlägt eben eher für Holz...
Die Einkaufsliste für die Fronttüren war also:
- ETON POW172.2Compression
- Dämmvlies
- Alubutyl
- Adapterringe
Naiv wie ich nun mal bin dachte ich, dass ich die Lautsprecher nach dem Ausbau der Türpappe einfach so tauschen könnte, da ja alles Plug´n´Play sein sollte. Dem war allerdings leider nicht so...
Beim Sichten des neuen Lautsprechersets sind mir folgende Dinge aufgefallen:
Die serienmässigen Stecker am Basslautsprecher passen nicht, alternative Stecker zum Abtrennen der alten und anbringen der neuen, um den Bass mit dem liegenden Kabel zu verbinden, liegen leider nicht bei.
Der neue Hochtöner kann nicht einfach so in den vorhandenen Einbauort des Serienhochtöners eingeclipst werden - auch wenn die Bedienungsanleitung etwas anderes erzählt. In diesem Moment habe ich das mit dem Heisskleber in den Beiträgen hier im Forum dann auch endlich verstanden. Wobei ich dafür noch am Überlegen bin, ob es da nicht doch eine andere Lösung zur Befestigung gibt. Für Vorschläge einer alternativen Befestigung des Hochtöners bin ich aber jederzeit offen und aufnahmebereit!
Weiter sind am neuen Hochtöner zwar Kabel mit Steckern am Ende angelötet, aber die sind ziemlich kurz. Das zugehörige restliche Kabel, das auch den Kondensator beinhaltet, hat zwar eine Steckverbindung auf Seite der Zuleitung für die Hochtöner Kabel, endet auf der anderen Seite aber mit Lötenden im Nichts... die passende Steckverbindung muss also auch erst noch hergestellt werden.
Das Abnehmen der Türpappe wurde hier im Forum bereits behandelt. Mich wundert, dass die Verschraubungen bzw. die Größe der TX- Schrauben variiert. Ich habe durchgehend für die Schrauben an der Tür einen Schraubendreher in Größe TX20 benötigt.
Insgesamt sind 5 Schrauben zu lösen, um die Türpappe abnehmen zu können. Zwei befinden sich am äusseren Rand der Tür (mittig unten und seitlich in der Nähe des Türschlosses), drei liegen verdeckt. Eine befindet sich hinter einer kleinen Blende am Türöffner. Mit einem kleinen Schlitzschraubendreher lässt sich die Blende einfach abnehmen und die TX20 Schraube ist zugänglich. Zwei weitere sitzen hinter der Zierleiste mittig auf der Tür. Um die vordere der beiden Schrauben erreichen zu können muss in meinem Fall der elektrische Fensterheber entfernt werden. Das klappt recht einfach mit dem kleinen Schlitzschraubendreher. Die Kupplungen an den Schaltern der Fensterheber sind rechts zu links unterschiedlich. Während der auf der Fahrerseite mit einem Schieber entriegelt und gleichzeitig gelöst wird und später umgekehrt wieder gesteckt und verriegelt wird muss der Fensterheberschalter auf der Beifahrerseite durch Druck und Zug gelöst werden. Das ist deutlich anspruchsvoller und birgt die Gefahr, das Kabel zu beschädigen. Insgesamt ist die Solidität der Kabel aber als durchaus robust zu bewerten. Da habe ich in anderen Fahrzeugen anderer Hersteller schon filigranere Verkabelungen erlebt und Opel hat dahingehend schon sehr ordentliches Zeug verbaut. Das empfinde ich als beruhigend.
Die Türpappe habe ich mit Dämmvlies versehen. Dazu gibt es einige Beispiele hier im Forum wie das gestaltet werden kann. Ich war etwas großzügig und habe auch die unteren leeren Bereiche in den Verformungen der Türpappe mit Vlies gedämmt. Viel hilft viel und in dem Karton, den ich erhalten habe, ist auch jetzt nach dem Bekleben beider Türen noch einiges übrig. Um auch die hinteren Verkleidungen von unten her zu dämmen wird es vermutlich nicht mehr reichen, daher werde ich noch einmal eine Fuhre nachbestellen und mit dem dann verbleibenden Rest auch noch die Abdeckung hinten am Kofferraum zu dämmen.
Als ich die eigentlichen Türen mit dem Alubutyl versehen wollte habe ich beim Blick in die Untiefen der Tür stirnrunzelnd das Arbeiten vorerst wieder eingestellt. Über diesen durchaus beachtlichen Löchern ist eine Schutzfolie aufgebracht die Spritzwasser vom Innenraum fernhalten soll. Dieses kann durch eine Öffnung unten am vorderen Bereich der Tür eindringen. Scheinbar ist diese Öffnung so vorgesehen, wohl zur Zwangsentlüftung des Innenraumes. Als ungünstig empfinde ich das aber schon, denn der Basslautsprecher befindet sich damit quasi immer der Feuchte ausgesetzt wenn das Fahrzeug bei Regen oder auf nasser Strasse unterwegs ist und Wasser in diesen Bereich eindringt. Zudem kann die Feuchte auf den Rest der Tür und damit in das Dämmvlies übergehen, wenn ich die Plastikfolie entferne.
Meine Idee ist nun, dass ich den oberen Bereich der Tür direkt mit dem Alubutyl dämme bis hinunter zu den Öffnungen, diese aber weiterhin mit der Plastikfolie versehe, um das Spritzwasser vom Vlies fernzuhalten und es quasi als Dampfsperre erhalte. Mal schauen, ob ich es nicht sogar über dem Alubutyl wieder vollflächig anbringen werde. Schimmel mag ich im Auto nicht unbedingt züchten und wenn es damit möglich ist, den Unrat abzuhalten dann nehme ich die etwas umständlichere Montage dazu in Kauf.
Im nächsten Schritt habe ich die Lautsprecher vorbereitet und dazu die Tieftöner auf die Adapterringe angebracht. Damit die dicht aufliegen wollte ich ursprünglich Montagekleber oder Silikon auftragen. Letzten Endes habe ich mich für dünnes Dichtband von Test entschieden. Auf den originalen Lautsprechern war auch eine solche Dichtung aufgebracht und was gegen Kälte wirkt wird wohl auch gegen Undichtigkeiten und vor Allem gegen das Spritzwasser wirken.
An die Anschlüsse der Tieftöner habe ich etwa 60cm lange Kabel angelötet. Diese führe ich an einer Öffnung oberhalb der Lautsprecher durch und verbinde sie einerseits mit der Kabelzuleitung für die Hochtöner und mit der Zuleitung der Lautsprecherkabel vom Radio kommend. Damit nichts klappert werde ich die Kabel noch mit Dämmvlies ummanteln.
Weiter bin ich bislang noch nicht gekommen, Bilder habe ich während der Bauphase angefertigt und lade ich hier noch nach. Interessant ist sicher die eine oder andere Detailaufnahme, um sich ein besseres Bild von der Lage einzelner Hindernisse oder generell des Aufwandes zu machen.
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